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Arbeitslosigkeit auf Niveau der Vormonate

Presseinformation Nr. 32 / 30. Juni 2023

Südwestthüringen:

 Juni 2023 Mai 2023 Juni 2022
Personen10.81310.98110.490
%4,74,84,6
  • Arbeitslosigkeit auf Niveau der Vormonate - Quote liegt bei 4,7%
  • Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen nur geringfügig gestiegen
  • Anteil an ausländischen Ausbildungssuchenden steigt
  • Arbeitnehmerüberlassungen verzeichnen stärkste Zunahme an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung

10.813 arbeitslos gemeldete Menschen zählt die Arbeitsagentur Thüringen Südwest im Berichtsmonat Juni 2023, das sind 168 bzw. 1,5% weniger Betroffene als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,7%, gegenüber dem Vormonat ein Minus von 0,1%.

Zum Vergleich: Im Juni letzten Jahres waren 10.490 Arbeitslose registriert, 323 (3,1%) weniger Personen als im aktuellen Berichtsmonat, die Quote betrug 4,6%, 0,1% weniger als derzeit.

Wolfgang Gold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Thüringen Südwest, fasst die aktuelle Lage am Arbeits- und Ausbildungsmarkt kurz zusammen:

  • Der Südwestthüringer Arbeitsmarkt ist, wie bereits in den Vormonaten, von fehlender Dynamik geprägt. Wir verzeichnen zwar einen leicht höheren Abgang von Menschen (2.510) aus der Arbeitslosigkeit als von neu arbeitslos gemeldeten Personen (2.349), die Bestände bleiben jedoch nahezu gleich und haben daher nur minimale Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote.
  • 4.050 gemeldete Arbeitsstellen zählen zum aktuellen Bestand, das sind 6 bzw. 0,1% mehr als im Vormonat. 62% aller Stellen entfallen auf die Branchen Fertigung/Produktion, Verkehr- und Logistik und Gesundheit. 
  • 136 Jugendliche und junge Erwachsene mit einem ausländischen Pass haben sich ausbildungssuchend gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg ihr Anteil um 5%. Rund die Hälfte der Bewerberinnen und Bewerber ist noch auf der Suche nach einem dualen Ausbildungsplatz. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater stehen im engen Kontakt mit allen gemeldeten Ausbildungsplatzsuchenden, unabhängig von ihrer Herkunft. Insgesamt zählen wir im aktuellen Berichtsjahr bereits 1.642 Ausbildungssuchende für einen dualen Ausbildungsberuf. 
  • Besonders die Wirtschaftsbereiche Arbeitnehmerüberlassung (+398), Gastgewerbe (+283) und die öffentlichen Verwaltungen, Verteidigung, Sozialversicherung und Organisation (+177) profitieren von einem Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Am ungünstigsten war die Entwicklung im verarbeiteten Gewerbe (-453) und in der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-475).  

Personengruppen:

6.061 bzw. 56,1% aller Arbeitslosen sind männlich. Gegenüber dem Vormonat verringerte sich ihr Anteil um 1,7% bzw. 103 Personen. Besonders Einmündungen in typisch männlich geprägten Branchen, wie beispielsweise der Bau- und Ausbauberufe, spiegeln den leichten Rückgang wieder.

4.752 (43,9%) Frauen waren im Berichtsmonat arbeitslos gemeldet, ihr Anteil verringerte sich gegenüber dem Vormonat um 65 Betroffene (-1,3%). Abgänge in den Berufsfeldern Handel, Unternehmensorganisation und Lebensmittel- und Gastgewerbe stehen im engen Zusammenhang mit der Entwicklung der Arbeitslosigkeit dieses Personenkreises.

8,8% beträgt der Anteil der jüngeren Arbeitslosen in der Altersgruppe 15-25 Jahre, damit zählen 954 Personen unter 25 Jahren als arbeitslos. Geschäftsführer Gold erklärt: „Wir verzeichnen mit 8,3% den höchsten Rückgang der Arbeitslosigkeit innerhalb der Personengruppen.

39,3% bzw. 4.254 arbeitslos gemeldete Menschen sind 50 Jahre und älter, gegenüber dem Vormonat sank ihr Anteil nur minimal um 0,5% (23). Rund 2/3 der Betroffenen sind über 55 Jahre. „Unternehmen können enorm vom erworbenen Wissensschatz lebenserfahrender Menschen profitieren,“ weiß Gold. Oftmals erschweren jedoch Vermittlungshemmnisse eine zeitnahe Integration. Gezielte Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktförderung, wie beispielsweise die Gewährung von Eingliederungszuschüssen, sollen Integrationen in den Arbeitsmarkt unterstützen bzw. eventuelle Nachteile ausgleichen. 

3.614 Personen sind bereits länger als 12 Monate arbeitslos gemeldet und zählen als langzeitarbeitslos, der Anteil am gesamten Bestand beträgt 33,4%. Gegenüber dem Vormonat waren 2,4% bzw. 85 Menschen mehr von langer Arbeitslosigkeit betroffen. Davon sind 85% der Betroffenen dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. „Um eine Verfestigung von Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden, ist neben einer engmaschigen Betreuung auch die Vorhaltung von sehr individuellen Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten notwendig. Der Gesetzgeber hat mit der Einführung des Bürgergeldes die gesetzlichen Rahmenbedingungen erweitert. Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Maßnahmen zum Erfolg führen,“ sagt Gold.

934 schwerbehinderte Personen sind im Juni 2023 arbeitslos gemeldet. 8,6% beträgt der Anteil am gesamten Bestand, dieser verringerte sich gegenüber dem Vormonat nur minimal (-0,5%).

21,2% bzw. 2.287 Menschen mit einem ausländischen Pass zählen zum aktuellen Bestand, das sind 59 Betroffene (23) weniger als im Vormonat, jedoch gegenüber dem Vorjahresmonat 433 Personen bzw. 23,4% mehr.

Entwicklung in den Regionen:   

In nahezu allen Regionen Südwestthüringens verringerte sich die Arbeitslosenquote. In der Stadt Suhl um 0,2% auf 5,7%, im Wartburgkreis um 0,1% auf 5 %, im Landkreis Schmalkalden-Meiningen um 0,1% auf 4,2% und im Landkreis Sonneberg um 0,1% auf 5 %. Im Landkreis Hildburghausen blieb die Quote bei 4,1% konstant und verzeichnet damit die niedrigste Arbeitslosigkeit in Südwestthüringen.

Arbeitsmarkt:

Unternehmen und Einrichtungen meldeten seit Jahresbeginn 4.164 neue Stellen. Im Berichtsmonat wurden für 673 neue Stellen Vermittlungsaufträge erteilt. Somit wuchs beispielsweise der Bestand an Stellen in den Fertigungsberufen um weitere 41 Stellen (839), in den Gesundheitsberufen um 12 Stellen auf 396 und in der Reinigungsbranche auf 156 (+20).    

Geschäftsführer Gold informiert: „Der örtlicher Arbeitgeberservice unterstützt Unternehmen mit einem hoch qualifizierten und passgenauen Vermittlungs- und Beratungsangebot. Als moderne Plattform bei der Suche nach Arbeitskräften steht die Jobbörse der Arbeitsagentur Betrieben und Einrichtungen rund um die Uhr zur Verfügung. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können ihre Stellenangebote eigenständig veröffentlichen und betreuen.“

Ausbildungsmarkt:

1.642 Jugendliche und junge Erwachsene haben sich bereits für das aktuelle Ausbildungsjahr ausbildungssuchend gemeldet, das sind jedoch 52 bzw. 3,1 % weniger als im Vorjahresmonat und 67 bzw. 3,9% weniger als im Juni vor 24 Monaten. „Wir kennen die Gründe für diese Entwicklung und bieten insbesondere Schülerinnen und Schüler aller Abgangsklassen verstärkt Berufsorientierungsangebote und individuelle Beratungsgespräche an. So können beispielsweise Berufswahltests unterstützend zur Berufswahlentscheidung beitragen. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind hier die ersten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner“, so Gold. 

Von den 1.642 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern sind derzeit noch 35% (574) auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Unternehmen und Einrichtungen meldeten bisher 2.343 duale Ausbildungsstellen, das sind 1,5% bzw. 34 mehr als im Vorjahresmonat und 365 bzw. 18,5% mehr im Juni des Berichtsjahres 2020/2021. 

55% der aktuell gemeldeten Stellen zählen noch als unbesetzt, im Vergleich zu den Vorjahren blieb dieser Wert weitestgehend konstant. Geschäftsführer Gold bleibt optimistisch: „Wir gehen davon aus, noch viele der 1.298 offenen Ausbildungsstellen besetzen zu können. Das aktuelle Berichtsjahr endet erst zum 30.09. des Jahres. Wichtig ist es, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene vor Beginn einer Ausbildung intensiv mit den Inhalten und Anforderungen der Berufsbilder auseinandergesetzt haben, auch um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden.“

Entwicklung in den Rechtskreisen:

4.007 arbeitslos gemeldete Menschen sind dem Rechtskreis SGB III zugeordnet., ihr Anteil am gesamten Bestand beträgt 37% und verringerte sich gegenüber dem Vormonat um 60 Betroffene (-1,5%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg jedoch der Anteil um 14 Betroffene bzw. um 0,4%.

62,9% bzw. 6.806 Arbeitslose werden im Rechtskreis SGB II von den Jobcentern in gemeinsamer Einrichtung und zugelassenen kommunalen Trägern betreut, das sind gegenüber dem Vormonat ein Rückgang um 108 Betroffene (1,6%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat jedoch ein Anstieg um 309 Arbeitslose bzw. 4,8%.

Juni SüdwestthüringenSGB IIISGB II
20234.007 (37,2%)6.806 (62,9%)
20223.993 (38,1%)6.497 (61,9%)
20215.142 (45,6%)6.139 (54,4%)

Berufstätigkeit und Pflege – Informationen für Beschäftigte und Unternehmen

Presseinformation Nr. 30 / 27. Juni 2023

Eine Telefonaktion am 05. Juli 2023

Oftmals werden Beschäftigte ab der Lebensmitte plötzlich mit der Situation konfrontiert, berufliche Tätigkeit und die Pflege von Angehörigen koordinieren zu müssen. Zunehmend sind aber auch jüngere Arbeitnehmer*innen davon betroffen. 

„Meist tritt ein familiärer Pflegefall plötzlich und unerwartet ein. Schnell müssen Angehörige Entscheidungen treffen und sich um eine Vielzahl organisatorischer und pflegerischer Aufgaben kümmern,“ sagt Petra Schübel, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Thüringen Südwest. Beschäftigte stehen zusätzlich vor der Frage: Wie kann ich mich um meinen Angehörigen kümmern und trotzdem meinen Job behalten? Die wenigsten von den Betroffenen wollen ihre Beschäftigung durch die Pflege aufgeben. 

Betriebe können bereits mit einer offenen Kommunikation über das Thema Pflege Entlastung bringen und mit den Mitarbeitenden individuelle Lösungen analog z.B. denen bei der Kinderbetreuung vereinbaren. Wie diese aussehen könnten, darüber informiert Schübel in einer Telefonaktion am 05. Juli 2023 in der Zeit von 12:00 bis 16:00 Uhr.

Die Veranstaltung reiht sich damit ein in eine Vielzahl von Angeboten in der bereits dritten Auflage der Thüringer Woche der pflegenden Angehörigen vom 03. - 09. Juli 2023.

Kontakt:

Petra Schübel

FON: 03681- 82 1507

Mail: Thueringen-Suedwest.BCA@arbeitsagentur.de

www.arbeitsagentur.de/suhl

Erleichterter Zugang zum Kurzarbeitergeld läuft Ende Juni aus

Pressemitteilung Nr. 29/2023 – 21. Juni 2023

Die Sonderregelungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld laufen am 30. Juni 2023 aus.

Der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld wurde vom Gesetzgeber aufgrund der Corona-Folgen und dann wegen unterbrochener Lieferketten sowie der Auswirkungen steigender Energiepreise beschlossen. Während der Pandemie konnte so die Beschäftigung von in der Spitze sechs Millionen Beschäftigten gesichert werden. Insgesamt ist die Inanspruchnahme im Vergleich der letzten drei Jahre allerdings wieder stark gesunken. Auch die Ausgaben für das Kurzarbeitergeld gehen zurück. Die allermeisten Betriebe befinden sich laut unserem Forschungsinstitut nicht mehr in einer tiefen Krise wie zu Corona.


Ab dem 01. Juli 2023 gelten für den Bezug von Kurzarbeitergeld deshalb wieder die Voraussetzungen, die vor der Pandemie galten. Dann müssen wieder mindestens ein Drittel der Beschäftigten in einem Betrieb von einem Arbeitsausfall betroffen sein, bis Ende Juni sind es 10 Prozent in Verbindung mit einem Arbeitsausfall von mehr als 10 Prozent. Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeiternehmer können nicht mehr über die Kurzarbeit unterstützt werden. Zudem müssen Betriebe ab Juli 2023 zuerst wieder negative Arbeitszeitsalden aufbauen, bevor das Kurzarbeitergeld gezahlt werden kann. Das bedeutet, dass Betriebe ab Juli 2023 sowohl bei erstmaligem als auch bei weiterhin bestehenden Arbeitsausfällen wieder Minusstunden aufbauen müssen. Ist dies ausgeschöpft, kann für darüberhinausgehende Arbeitsausfälle das Kurzarbeitergeld gezahlt werden. Dafür muss eine Regelung im Betrieb bestehen, die den Aufbau von Minusstunden im Rahmen eines Arbeitszeitkontos zulässt.

Die Übermittlung von Bescheinigungen an die Arbeitsagentur ist nur noch elektronisch möglich

Presseinformation Nr.  31/2023 – 28. Juni 2023

Seit Anfang 2023 sind Arbeitgeber verpflichtet, zur Übermittlung von Bescheinigungen an die Arbeitsagentur das elektronische Verfahren BEA („BEA - Bescheinigungen elektronisch annehmen“)zu nutzen. Dadurch lassen sich Kosten für Erstellung, Druck und Versand sowie Zeit sparen, Nachfragen durch die Agentur für Arbeit reduzieren sich.

„Unternehmen sollten bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses ihren ehemaligen Beschäftigten selbstverständlich und unverzüglich erforderliche Unterlagen zur Beantragung von Lohnersatzleistungen bereitstellen, damit diesen keine Einkommenslücke entsteht oder sie dadurch in eine Notsituation geraten. Nur mit vollständigen Antragsunterlagen, wozu auch die Arbeitsbescheinigung zählt, können wir Arbeitslosengeld auszahlen. Die Bescheinigung enthält Angaben zur Beschäftigungsdauer und dem Entgelt, auf deren Basis dann die Leistungshöhe ermittelt wird“, bittet Wolfgang Gold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest, die Unternehmen um Unterstützung.

Arbeitgeber können mit dem BEA-Service

  • die Arbeitsbescheinigung gem. § 312 SGB III = Bescheinigung nach der Beendigung der Beschäftigung von Mitarbeitern
  • die Arbeitsbescheinigung für Zwecke des über- und zwischenstaatlichen Rechts (EU-Arbeitsbescheinigung)
  • die Nebeneinkommensbescheinigung

digital an die BA übermitteln.

Informationen gibt es unter: www.arbeitsagentur.de/unternehmen/personalfragen/bea.

Agentur für Arbeit bleibt am 21. Juni 2023 geschlossen

Anliegen können online oder telefonisch geklärt werden

Am 21. Juni 2023 bleibt die Agentur für Arbeit in Suhl und ihre Geschäftsstellen in Sonneberg, Hildburghausen, Meiningen, Schmalkalden, Bad Salzungen und in Eisenach aus organisatorischen Gründen für den Publikumsverkehr geschlossen.

Auch das Berufsinformationszentrum (BiZ) in der Werner-Seelenbinder-Straße 8, in Suhl, bleibt an diesem Tag geschlossen. Nicht betroffen von der Schließung sind die Jobcenter der Stadt Suhl sowie die Jobcenter in den Landkreisen Sonneberg, Hildburghausen und Wartburgkreis (Bad Salzungen und Eisenach).

Persönliche Anliegen, wie beispielsweise die Arbeitslosmeldung, können zu den jeweiligen Öffnungszeiten nachgeholt werden, sodass für die Kundinnen und Kunden keine Nachteile entstehen.

Viele Anliegen können inzwischen auch online erledigt werden, wie beispielsweise eine Arbeitssuchend- und Arbeitslosmeldung. Vorteil: Die eServices der Arbeitsagentur sind rund um die Uhr verfügbar. 

Kurzfristige Terminvereinbarungen für persönliche Vorsprachen sind über das Servicecenter oder per Mail möglich.

Informationen zu den eService-Angeboten unter www.arbeitsagentur.de/eservices.

Kontakt:

Telefon: 0800 – 4 5555- 00 *

Mail: Thueringen-Suedwest@arbeitsagentur.de

* kostenfreie Rufnummer

https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/thueringen-suedwest

Arbeits- und Ausbildungmarkt Südwestthüringen

Presseinformation Nr. 24   28. April 2023

Südwestthüringen:

 April 2023März 2023April 2022
Personen11.26211.56010.050
%4,95,04,3
  • Frühjahrsbelebung hat kaum Auswirkung auf Arbeitslosigkeit
  • Zuwachs an gemeldeten Arbeitsstellen
  • 30% mehr Ausbildungsstellen als Bewerber*innen
  • BA- Analyse zu Potentialen zur Fachkräftesicherung

Im Berichtsmonat April 2023 sind im Südwestthüringer Agenturbezirk 11.262 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 298 bzw. 2,6% weniger als im März 2023. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,9%, gegenüber dem Vormonat ein Minus um 0,1%.

Zum Vergleich: 10.050 Menschen waren im April letzten Jahres als arbeitslos registriert, 1.212 Betroffene (12,1%) weniger als derzeit, die Quote betrug 4,3%.

Im April vor der Pandemie (2019) lag die Quote bei 4%, im April 2020 bei 5,1% und im April 21 bei 5,2%.

Während im Frühjahr letzten Jahres nahezu ein „Vor-Corona-Niveau“ erreicht wurde, so spiegeln sich die Folgen der Fluchtmigration aus der Ukraine und der Energiekrise auch in höheren Beständen an Arbeitslosen wieder.     

Wolfgang Gold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Thüringen Südwest, fast die Lage am Arbeits- und Ausbildungsmarkt kurz zusammen:

  • Wir verzeichnen zwar einen Rückgang der Arbeitslosigkeit insbesondere in den Bau- und Ausbauberufen (-11,4%) und im Berufsfeld Verkehr/Logistik (-5,4%), jedoch spiegelt sich dieser in den Bestandszahlen nur gering wieder. So meldeten sich im Berichtsmonat 2.562 Menschen neu arbeitslos, das sind 149 bzw. 6,2% mehr als im Vormonat. Im gleichen Zeitraum wurden Abgänge von 2.862 Personen aus der Arbeitslosigkeit registriert, 172 bzw. 6,4% mehr als im Vormonat, somit blieb der Bestand nahezu gleich.
  • Unternehmen und Einrichtungen meldeten 23% mehr neue Stellen als Vormonat, das sind zwar immer noch 25 % weniger Stellen als im April letzten Jahres eingegangen sind, aber ein Signal für mehr Bedarf an neuen Arbeitskräften.
  • Die Anzahl der dualen Ausbildungsstellen nimmt weiter zu, 2.229 Stellen wurden seit Beginn des Berichtsjahres am 01. Oktober 2022 registriert. Das sind 2,2% mehr gemeldete Stellen als im Vorjahresmonat und 18% mehr als im April vor 2 Jahren.
  • Wir sehen unter anderem in der Rückholung von Auspendlern und in der Digitalisierung erhebliche Potentiale zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in Thüringen. Fest steht: Allein diese werden nicht ausreichen, um den demographischen Rückgang zu kompensieren.

Personengruppen:

Im Berichtsmonat waren 6.318 Männer als arbeitslos registriert, das entspricht einem Anteil am gesamten Bestand von 56,1%. Gegenüber dem Vormonat reduzierte sich deren Bestand um 260 Personen bzw. um 4,0 %. Im April 2022 waren mit 5.811 männlichen Arbeitslosen 8,7% weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.

4.944 Frauen zählen als arbeitslos, das sind 38 bzw.0,8% weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind aktuell 16,6% mehr Frauen arbeitslos gemeldet, diese Entwicklung wird der überwiegend weiblichen Fluchtmigration aus der Ukraine zugeordnet.

9,5% (1.068) beträgt der Anteil der unter 25-jährigen. Gegenüber dem Vormonat blieb dieser konstant. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind jedoch 27% mehr Jugendliche und junge Erwachsene von Arbeitslosigkeit betroffen.

Mehr als verdreifacht hat sich im Vergleich zum Vorjahresmonat der Bestand an Arbeitslosen unter 20 Jahren. 67% der Betroffenen werden in den Jobcentern /zKT betreut. Gold erklärt: „Wir haben aufgrund der Fluchtmigration aus der Ukraine auch einen erhöhten Zulauf von Kindern und Jugendlichen. Sobald diese das 15. Lebensjahr vollendet haben und sich beispielsweise nicht im Sprachkurs befinden, zählen sie als arbeitslos und stehen der Arbeitsvermittlung dem Grunde nach zur Verfügung,“.       

38,8% (4.369) beträgt der Anteil der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen am gesamten Bestand. Innerhalb eines Monats reduzierte sich deren Bestand um 134 Personen bzw. 3%. Im Vorjahresmonat waren 166 (3,9%) weniger Menschen dieses Personenkreises als arbeitslos registriert.  

3.529 Personen zählen als langzeitarbeitslos, ihr Anteil am gesamten Bestand beträgt 31,3%. Gegenüber dem Vormonat bliebt die Anzahl konstant, im Vergleich zum Vorjahresmonat verringerte sich der Anteil um 6,3% bzw. um 239 Personen.

947 schwerbehinderte Menschen waren im Berichtsmonat arbeitslos gemeldet, 33 weniger als im März 2023. Im April des letzten Jahres zählten 965 Betroffene als arbeitslos, 1,9% mehr als heuer.

21,2% beträgt der Anteil an ausländischen Arbeitslosen (2.389), das sind gegenüber dem Vormonat 17 bzw. 0,7% weniger, jedoch gegenüber dem Vorjahresmonat 1.282 bzw. 115,8% mehr.

Der Anteil an arbeitslos gemeldeten Ukrainer*innen beträgt im Berichtsmonat 40,7 Prozent, das entspricht gegenüber dem Vormonat ein Minus um 1,6 %. Vergleichswerte zum Vorjahresmonat liegen aufgrund geringer Fallzahlen nicht vor. 

Entwicklung in den Regionen:

In allen Regionen Südwestthüringens blieb die Arbeitslosigkeit weitestgehend stabil bzw. verringerte sich nur minimal. Die Stadt Suhl verzeichnet konstant die höchste Quote innerhalb Südwestthüringens mit 6,1%. Im Wartburgkreis und im Landkreis Schmalkalden/Meiningen verringerte sich diese um jeweils 0,1% und liegt bei 5,2% bzw. 4,5%. Im Landkreis Sonneberg beträgt die Arbeitslosenquote 5,2%, 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Der Landkreis Hildburghausen ist am geringsten von Arbeitslosigkeit betroffen, hier liegt die Quote bei 4,0% (-0,3%).     

Arbeitsmarkt:

4.080 freie Arbeitsstellen zählen zum aktuellen Bestand. Seit Jahresbeginn meldeten Unternehmen und Einrichtungen 2.805 Stellen, darunter allein im Berichtsmonat 821. Nur 25% aller Stellen entfallen auf den Helferbereich. 

Geschäftsführer Gold weiß: „Fachkräfte werden branchenübergreifend gesucht. Erhebungen machen deutlich, dass rund 1/3 der Berufe technisch stark substituierbar sind. Schon allein deshalb wird die Digitalisierung als ein wesentlicher Katalysator für mehr Produktivität gesehen. Des Weiteren verzeichnet Thüringen einen Auspendlerüberschuss von 52.900 Personen (124.400 Auspendler zu 71.500 Einpendlern). Hier könnte eine Steigerung der Attraktivität Thüringens als Arbeitsort zur Aktivierung dieses Potentials beitragen. Frauen und ältere Beschäftigte hingegen werden aufgrund ihrer hohen Beschäftigungsquoten nicht als aktivierungsfähiges Potential angesehen,“.

Ausbildungsmarkt:

1.508 Jugendliche und junge Erwachsene haben sich bisher für das aktuelle Ausbildungsjahr ausbildungssuchend gemeldet, darunter sind 41% bereits versorgt. In ganz Südwestthüringen suchen noch 889 Bewerber*innen eine duale Ausbildungsstelle. Branchenübergreifend stehen im Wartburgkreis noch 413 Ausbildungsstellen zur Verfügung, im Landkreis Sonneberg 203, Landkreis Hildburghausen 212, im Landkreis Schmalkalden/ Meiningen 442 und in der Stadt Suhl 147.    

Von den 2.229 Ausbildungsstellen konnten bisher 812 besetzt werden, das entspricht einem prozentualen Anteil von 36%. „Schauen wir uns die Top 10 der Berufe bei Bewerber*innen und betrieblichen Ausbildungsstellen an, so gibt es auf den 1.Blick viele Überschneidungen. In der Realität wird jedoch das Zustandekommen von Ausbildungsverhältnissen beispielsweise aufgrund von überregionalen Berufsschulstandorten und/ oder eingeschränkter Mobilität deutlich erschwert,“ so Gold.

Entwicklung in den Rechtskreisen:

4.211 bzw. 37,4% aller Arbeitslosen gehören zum Rechtskreis SGB III, da sind 226 bzw. 5,1% weniger als im Vormonat und 53 bzw. 1,2% weniger als im Vorjahresmonat.

62,6% bzw. 7.051 arbeitslos gemeldete Personen sind dem Rechtskreis SG II zugeordnet. Das sind im Vergleich zum Vormonat 72 bzw. 1% weniger, jedoch gegenüber dem April letzten Jahres ein Zuwachs von 1.265 Betroffene (21,9%).

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Langzeitarbeitslosigkeit auch in der Grundsicherung leicht rückläufig entwickelt. Aktuell sind 3.017 Personen länger als 12 Monate arbeitslos gemeldet, das sind zwar 6 bzw. 0,2% mehr als im Vormonat, jedoch 36 bzw. 1,2% weniger als im Vorjahresmonat. „Die Reduzierung der der Langzeitarbeitslosigkeit gehört weiterhin sowohl in den Arbeitsagenturen als auch den Jobcentern zu einer der zentralen Kernaufgaben der kommenden Jahre,“ betont Agenturchef Gold.

April Südwestthürin genSGB IIISGB II
20234.211 (37,4%)7.051 (62,6%)
20224.264 (42,4%)5.786 (57,6%)
20215.892 (47,9%)6.415 (52,1%)

„Suhler Frühling“ entfaltet sich in voller Pracht

Vom 5. bis 7. Mai kommen die Suhler und die Gäste der Stadt wieder in den Genuss eines ganz besonderen Frühlings.

Los geht’s mit den Garten- und Pflanzentagen. Sie verwandeln den Platz der Deutschen Einheit vom 5. bis 7. Mai in ein Eldorado für alle Hobbygärtner und Dekofans. An allen drei Tagen werden ihnen jeweils von 10 bis 18 Uhr ein großes Angebot und viele gute Ideen für das heimische Gärtnern und die attraktive Ausgestaltung von Garten, Terrasse und Balkon offeriert.

Zum großen Anziehungspunkt verspricht auch die Südthüringer Automeile wieder zu werden. Im Steinweg, am Dianabrunnen und auf dem Suhler Marktplatz kann man sich am 6. Mai von 10 bis 18 Uhr und am 7. Mai von 13 bis 18 Uhr auf kurzem Wege über Neuigkeiten und Trends des aktuellen Automarktes informieren.

Anlässlich des „Suhler Frühlings“ steht natürlich auch wieder ein verkaufsoffener Sonntag auf dem Programm. Der Termin für den ersten Einkaufssonntag 2023 in der Suhler City ist der 7. Mai von 13 bis 18 Uhr. Im Steinweg, in den beiden Einkaufscentern „Lauterbogen“ und „EinkaufsCentrum Am Steinweg“ sowie in angrenzenden Bereichen warten die Geschäfte mit einem breit gefächerten Sortiment und tollen Sonderangeboten auf. Außerdem sorgen Händler, Geschäfte und Center mit vielfältigen Mitmachangeboten und Aktionen dafür, dass dieser Tag zum Einkaufserlebnis für die ganze Familie wird.

Der „Suhler Frühling“ ist auch kulinarisch wieder ein Genuss. Auf den großen Schauplätzen im Steinweg und am Dianabrunnen, auf dem Platz der Deutschen Einheit sowie auf dem Marktplatz warten eine Vielzahl an Händler- und Imbiss-Ständen mit herzhaften Spezialitäten und süßen Leckerbissen auf die Gäste. Und natürlich tragen auch die Gastronomen der Innenstadt mit ihren vielfältigen Angeboten und genussvollen Spezialitäten kulinarisch zum Gelingen des dreitägigen Events bei.

Fotos: Norbert Seidel

Suhler Automeile 2022
Suhler Pflanzenmarkt 2022

Vereinbarkeit von Beruf und Pflege von Angehörigen

Ein KURS-Angebot für Personalverantwortliche und Mitarbeitervertreter*innen

Presseinformation Nr. 22   19. April 2023

„Meist tritt ein familiärer Pflegefall plötzlich und unerwartet ein. Schnell müssen Angehörige Entscheidungen treffen und sich um eine Vielzahl organisatorischer und pflegerischer Aufgaben kümmern,“ sagt Petra Schübel, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Thüringen Südwest.    

Der Online-Kurs „Betrieblichen Pflegelots*innen Thüringenvermittelt Basiswissen, mit welchem Personalverantwortliche und Mitarbeitervertreter*innen befähigt werden, im Sinne einer Erstberatung ihre Kolleg*innen in familiären Pflegesituationen zu unterstützen.

Kursangebot als VIDEO  

Die Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (THAFF) bietet in 7 Modulen grundlegende Informationen zum Pflegethema im beruflichen Kontext an.

Allen Angemeldeten stehen ab 15.05.2023 Videosequenzen zur Verfügung, so kann die Teilnahme am Kurs flexibel in den Arbeitsalltag integriert werden.

Informationen und Anmeldung unter www.thaff-thueringen.de.

Kontakt:

Petra Schübel

FON: 03681- 82 1507

Mail: Thueringen-Suedwest.BCA@arbeitsagentur.de

Neue BIZ- Veranstaltungsreihe der Arbeitsagentur Suhl

Das BIZ der Arbeitsagentur Thüringen Südwest bietet Schüler*innen, deren Eltern und allen Interessierten ab kommender Woche einen Mix an Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung an. Diese finden entweder vor Ort im Unternehmen oder im Berufsinformationszentrum Suhl statt.  

19.04.2023 um 15:00 Uhr: Vorstellung der Berufsbilder Bäcker/in, Konditor/in, Verkäufer/in, Koch/Köchin bei Drei-Ähren-Bäckerei GmbH, Zellaer Höhe 6, 98544 Zella-Mehlis

03. Mai 2023 um 15:00 Uhr: Vorstellung des Berufsbildes Drogist/in bei dm Drogerie Markt, Karlstr. 36-42, 99817 Eisenach

17. Mai 2023 um 15:00 Uhr Informationen zum Bundesfreiwilligendienst, im BIZ Suhl, Werner-Seelenbinder Str. 8, 98529 Suhl

24. Mai 2023 um 15:00 Uhr: Vorstellung der Berufsbilder Eisenbahner/in im Betriebsdienst – Zugverkehrssteuerung, Elektroniker/in für Betriebstechnik, Industrieelektriker/in, Gleisbauer/in bei DB Netz AG, Am Kirchbrunnen 13, 98617 Meiningen

31. Mai 2023 um 15:00 Uhr Vorstellung des Berufsbildes Landschaftsgärtner/in bei Garten und Landschaftsbau Kerstin Schmidt, Hauptstr. 56 a, 36448 Bad Liebenstein/ Bairoda

14. Juni 2023 um 15:00 Uhr Vorstellung der Berufsbilder Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, Fachkraft für Abwassertechnik bei Zweckverband Wasser Abwasser Suhl "Mittlerer Rennsteig"(ZWAS), Am Schießstand 30, 98544 Zella-Mehlis

12. Juli 2023 um 10:00 Uhr Professionelles Bewerbungstraining/Videotraining für Vorstellungsgespräche für deinen Ausbildungsplatz im BIZ Suhl, Werner-Seelenbinder Str. 8, 98529 Suhl

16. August 2023 um 10:00 Uhr Professionelles Bewerbungstraining/Videotraining für Vorstellungsgespräche für deinen Ausbildungsplatz im BIZ Suhl, Werner-Seelenbinder Str. 8, 98529 Suhl

Informationen und Anmeldung zu den Veranstaltungen unter www.arbeitsagentur.de/suhl.

Kontakt BIZ Suhl:

FON: 03681 – 82 2934

Mail: Thueringen-Suedwest.BiZ@arbeitsagentur.de

www.arbeitsagentur.de/suhl

Pendler- und Rückkehrertag der “ThAFF”

Presseinformation Nr. 13, 14. März 2023

Beratung und Jobangebote in Suhl und Umgebung

Am 24. März 2023 von 15:00 – 19:00 Uhr findet der Pendler- und Rückkehrertag der Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF) im Haus der Wirtschaft in Suhl statt.

Leben und Arbeiten in Südthüringen

Allen Interessierten wird angeboten, sich über berufliche Möglichkeiten und Jobangebote des regionales Arbeitsmarktes informiert zu werden.

Hierfür stehen unteranderem auch Beratungsfachkräfte der Arbeitsagentur Thüringen Südwest, der Weiterbildungsagentur Thüringen Südwest, der örtlichen Kammers und der Thüringer Agentur für Arbeitskräftegewinnung zur Verfügung.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Termine können jedoch bereits über die Homepage des Veranstalters gebucht werden: https://thaff-thueringen.de/veranstaltungen/pendler-rueckkehrertag-3

Veranstaltungsort:

Haus der Wirtschaft Suhl

Bahnhofstraße 4-8

98527 Suhl

www.arbeitsagentur.de/suhl