Stadtrat gibt grünes Licht für Absichtserklärung zu Suhl-Nord: Kooperation auf den Weg gebracht

Stadtrat gibt grünes Licht für Absichtserklärung zu Suhl-Nord: Kooperation auf den Weg gebracht

Stadt Suhl, Fachhochschule Erfurt und LEG Thüringen planen Zusammenarbeit zur Transformation des einstigen Wohngebiets

SUHL – Wichtige Weichenstellung für die nachhaltige Umgestaltung des Standorts Suhl-Nord: Am Mittwoch, 7. September 2022, hat der Suhler Stadtrat in seiner Sitzung den Beschluss zur Unterzeichnung einer Absichtserklärung gefasst. Die Absichtserklärung soll die Grundlage schaffen für die gemeinsame Entwicklung des Stadtteils Suhl-Nord durch die Stadt Suhl, die Fachhochschule Erfurt und die LEG. Sie ist von den drei Partnern final abgestimmt und soll von ihnen noch im September unterzeichnet werden. Die Projektbeteiligten möchten Suhl-Nord gemeinschaftlich zu einem CO2-neutralen Stadtteil für Gewerbe und Forschung entwickeln; Branchenschwerpunkte sollen die Holzwirtschaft und Photovoltaik sein. Im Bereich Forschung ist der Aufbau eines langfristigen Hochschul-Lehrangebots in Kooperation mit der FH sowie der Aufbau eines Innovations- und Gründerzentrums geplant. Übergreifende Ziele im Sinne zukunftsorientierter Lösungen bezüglich nachhaltige Mobilität, Wohnen, Klimaschutz- und -anpassung, Bildung und Soziales sollen verfolgt werden.

„Mit dem großflächigen Standort Suhl Nord sind für die Menschen viele Erinnerungen verbunden, und zugleich stellt er eine wertvolle Potenzialfläche für die Zukunft dar“, sagte Suhls Oberbürgermeister André Knapp. „Die geplante Umgestaltung, für die wir starke Partner an unserer Seite haben, ist ein Schlüsselprojekt für die Stadtentwicklung Suhls!“ Insgesamt 149 Hektar beträgt der Umfang des gewerblichen Areals. Für die Realisierung des Gesamtprojekts hat die LEG ihre Bereitschaft erklärt, das Projektmanagement zu übernehmen. „Wir verfügen über vieljährige Erfahrung bei der Steuerung und Umsetzung solch komplexer Stadtentwicklungsprojekte“, sagte LEG-Geschäftsführerin Sabine Wosche. „Hier sehen wir die große Chance, einen Entwicklungsprozess zu managen, der exemplarisch für die nachhaltige Umgestaltung städtebaulicher Strukturen im ländlichen Raum Thüringens stehen kann!“

Neben Bausteinen für Bildung, Soziales und spezielle Wohnangebote spielt an erster Stelle die Flächenentwicklung für Gewerbe sowie Forschung und Entwicklung eine wichtige Rolle bei der Revitalisierung des Gebiets. Die jüngsten Ankündigungen aus dem Wirtschaftsministerium, ein Thüringer Holzcluster aufzubauen und dabei insbesondere auf den Standort Suhl-Nord zu setzen, werten die Unterzeichner der Absichtserklärung als Rückenwind für die künftige gemeinsame Projektarbeit. Ein Schwerpunkt wird zudem der Ausbau des Standorts zu einem Forschungscampus sein. „Wir verfügen über weitreichende Kompetenzen in den Forschungsfeldern Holz- und Forstwirtschaft, Erneuerbare Energien, nachhaltige Ressourcenwirtschaft, Städtebau und Architektur“, sagt Prof. Frank Setzer, Präsident der FH Erfurt. „Wir wirken mit, damit von hier künftig Innovationen und Ideen ausgehen!“

Hintergrund:
Suhl-Nord gab als Wohngebiet einst bis zu 15.000 Menschen eine Heimat, doch nach massiver Abwanderung, Leerstand und weitreichenden Abrissen in den vergangenen Jahren laufen schon länger Bestrebungen, dem Standort eine neue Ausrichtung zu geben. Die Stadt beauftragte dazu die LEG mit der Erstellung eines Zielkonzeptes, welches der Suhler Stadtrat am 11. Mai 2022 einstimmig beschloss.      
Die Absichtserklärung stellt einen ersten Schritt zur gemeinsamen Durchführung des Projekts dar; auf dieser Grundlage sollen erste Maßnahmen zur Vorbereitung und Realisierung des Gesamtvorhabens konkretisiert und eingeleitet werden.         
In der Initialphase bis 2027 – in der die Stadt Suhl mit optimalen Fördermöglichkeiten für gewerbliche Investoren ausgestattet ist – sollen für die Transformation von Suhl-Nord die planerischen Grundlagen für Ansiedlungen geschaffen und erste Ansiedlungen realisiert werden – entsprechend den definierten Einzelzielen im „URK Umsetzungsorientiertes Realisierungskonzept Suhl 2022 bis 2040“.

In der sich anschließenden zweiten Phase bis 2040 ist die Verstetigung der Entwicklung und der Abschluss der Transformation geplant.

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